Landesbedienstete
Wissen, was unsere Kinder brauchen

Forum Zukunft Kind gestartet: Ideensammlung für eine
optimale Kinderbetreuung in Südtirol

Zum ersten Mal sitzen Familienorganisationen, Betreuungs- und Bildungseinrichtungen in Südtirol an einem Tisch, um Ideen für eine effizientere Gestaltung der Kinderbetreuung und eine optimale Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu sammeln. Die Initiative nennt sich Forum Zukunft Kind und wurde vom ASGB im Spätherbst gestartet.

Wie müssen sich die Öffnungszeiten der Betreuungs- und Bildungsstrukturen ändern? Welche Maßnahmen der Familienförderung braucht es? Welche Maßnahmen sind zu setzen, um die Arbeitsbedingungen im Bildungs- und Betreuungsbereich zu verbessern? Welche Qualitätsstandards braucht es? All diesen Fragen gehen Vertreter von mehr als 15 Organisationen, Vereinen und Verbänden im Forum Zukunft Kind nach. „Es geht uns darum, in einer Rundumschau alle Bereiche zu erheben, in denen Verbesserungen möglich sind und Ideen für solche Verbesserungen zu sammeln“, erklärt der ASGB-Vorsitzende Tony Tschenett. „Ziel ist, eine Vision für eine künftige optimale Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu entwickeln.“
Warum aber geht diese Initiative vom ASGB aus? Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Zum ersten fühlt sich der ASGB mitverantwortlich, die Lebensqualität von Familien in Südtirol zu heben. Zum zweiten hat man hier bereits die Basis für eine solche Arbeit geschaffen, und zwar mit einer Umfrage unter weit mehr als 5000 Südtirolerinnen und Südtirolern, mit der man erhoben hat, wie der Alltag zwischen Familie und Beruf aussieht. „Diese Umfrage soll nicht in einer Schublade verstauben, deshalb setzen wir nun mit dem Forum den nächsten Schritt“, so Tschenett.
Noch einen dritten Vorteil hat die Ansiedlung des Forums Zukunft Kind beim ASGB: Es gibt keine Denkschranken und keine Tabuthemen. „Wir wollen alle Themen diskutieren, die den Familien unter den Nägeln brennen“, heißt es von Seiten der beiden das Forum betreuenden ASGB-Fachgruppenvorsitzenden Karin Wellenzohn und Petra Nock. So hat man in einer ersten Runde auch bereits Themen gesammelt und diese zu Blöcken gebündelt, die in den kommenden Monaten in einer Arbeitsgruppe diskutiert werden. Die Palette reicht von den Öffnungszeiten der Betreuungs- und Bildungseinrichtungen über Qualitätskriterien in der Betreuung bis hin zu Familienförderung, Rentenabsicherung und Job­angebot. Und selbstverständlich werden auch die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Betreuungs- und Bildungsbereich unter die Lupe genommen.Die Blöcke werden nun nacheinander im Detail bearbeitet. Die Ergebnisse der Arbeit in der Arbeitsgruppe, die aus den Vertretern und Vertreterinnen der teilnehmenden Organisationen, Vereinen und Verbänden besteht, werden danach wieder im Forum mit allen Beteiligten diskutiert. „Am Ende des Prozesses wird voraussichtlich im Herbst kommenden Jahres ein Visionspapier stehen, aus dem klar hervorgeht, was heute gut ist und was weniger und wo und wie der Hebel anzusetzen ist“, so Tschenett. Das Visionspapier wird dann auch der Politik übergeben. „Uns geht es nicht darum, ein x-tes Papier zur Familienförderung zu produzieren, sondern eine Basis, auf der aufsetzend wir dann alle gemeinsam die Lebensbedingungen für unsere Familien verbessern können“, betont der ASGB-Vorsitzende.

Gesundheitsdienst
Landesgesundheitsplan

Analyse des ASGB-Gesundheitsdienst

Die Fachgewerkschaft ASGB-Gesundheitsdienst hat in der Erarbeitungsphase des neuen Landesgesundheitsplanes ihre Position dargelegt und Vorschläge eingereicht. Nun wurde der Landesgesundheitsplan von der Landesregierung endgültig genehmigt. Hier eine Analyse bezüglich unserer Stellungnahme und deren Umsetzung.
Nach wie vor sind wir der Meinung, dass vor der Genehmigung des Landesgesundheitsplanes das Gesetz zur Neuregelung des Landesgesundheitsdienstes notwendig gewesen wäre. Einige Themen wurden in der endgültigen Version zwar ein wenig vertieft, trotzdem bleibt dieser Plan in den meisten Bereichen sehr allgemein. Er gibt wenig Klarheit darüber, wie sich das Gesundheitswesen in Südtirol in den kommenden Jahren entwickeln wird. Einer der wenigen Vorschläge unsererseits, der übernommen wurde, betrifft die nichtärztlichen Gesundheitsberufe. In einem Satz wurde deren Aufwertung in Bezug auf die Übernahme von mehr Verantwortung und die Führung von Gesundheitsdiensten angeführt. Kein Hinweis ist allerdings enthalten, mittels welcher Maßnahmen diese Aufwertung stattfinden soll.
Die Kostendämpfung ist unklar angeführt und unseres Erachtens immer nicht nachvollziehbar. Offensichtlich sind die Verfasser dieses Planes wirklich der Meinung, dass durch Optimierungen in den nächsten Jahren die Ausgaben sogar reduziert werden können. Wir wagen dies zu bezweifeln und befürchten erfahrungsgemäß, dass dies wieder zu Lasten der Arbeitnehmer im Südtiroler Sanitätsbetrieb gehen wird.
Große Zweifel birgt der immer noch vorhandene Punkt in den wesentlichen Zielen der medizinischen Versorgung: „die Vermeidung aller Organisationskosten, die den Patientinnen und Patienten keinen Nutzen stiften“. Hinter einer solchen Aussage kann sich die Absicht von Privatisierungen verstecken; dieser Zweifel hat sich ja in letzter Zeit auch des Öfteren bewahrheitet.
Im Landesgesundheitsplan ist kein Ansatz betreffend weitere Entwicklung bzw. Zukunft der Palliativmedizin und der Hospize enthalten.
Außerdem haben wir unser Unverständnis über den geplanten Abbau von 91 Akut-Betten in den Gesundheitsbezirken Bozen und Meran zum Ausdruck gebracht. Diese Fehlentscheidung ist für uns absolut nicht nachvollziehbar, da der Verfassungsgerichtshof unmissverständlich festgestellt hat, dass Südtirol nicht von den staatlichen Sparmaßnahmen zum Bettenabbau betroffen ist. Leider wurde auch dieser Verbesserungsvorschlag im endgültigen Landesgesundheitsplan nicht aufgenommen.