Aktuell

Der digitale Wandel und
die Auswirkungen auf die Arbeitnehmer

Kürzlich fand auf der Haselburg in Bozen eine Tagung des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes, ASGB, zum Thema „Der digitale Wandel und die Auswirkungen auf die Arbeitnehmer statt“. Dabei kam man zum Schluss, dass die zunehmende Digitalisierung die Arbeit im Generellen verändern wird.
Karin Zimmermann Mitarbeiterin des Österreichischen Gewerkschaftsbundes ÖGB und Expertin auf diesem Gebiet führte aus, dass die Digitalisierung die Lebens- und Arbeitswelt maßgeblich verändern wird. „Besonders das Tempo und die Gleichzeitigkeit der Veränderung in allen Branchen stellt uns vor große Herausforderungen, so Zimmermann, „Wir brauchen deshalb einen Diskurs weg von technischen Möglichkeiten hin zu gesellschaftlichen Prioritäten für den technologischen Wandel. Für Gewerkschaften stellen sich vor allem die Fragen nach der Finanzierung und Gestaltung des Sozialstaats, der Organisation der neuen Arbeitsformen und die zukünftige gerechte Verteilung des Wohlstand und der Arbeit.
Eine große Herausforderung ist auch die Verhinderung einer Kluft zwischen den Gewinnern und Verlierern der Digitalisierung, so Zimmermann.

Paul Mairl von der GKN Sinter Metals, Verantwortlicher für den Bau eines Vorzeigewerkes im Sinne der Industrie 4.0 in Sand in Taufers, schilderte den digitalen Wandel aus der Sicht seines Konzernes. Mairl referierte über die Chancen und Risiken und betonte, dass es für die Betriebe unerlässlich ist, sich weiterzuentwickeln um auch für unvorhersehbare Ereignisse gerüstet zu sein. Es wird einen Wandel der Arbeitsanforderungen hin zu veränderten fachlichen Qualifikationsanforderungen, erhöhter Fähigkeiten zur Selbstorganisation der Mitarbeiter und mehr Fort- und Weiterbildung brauchen, was zu qualitativ besseren Arbeitsplätzen führen wird, so Mairl.

Josef Ziernhöld von der IDM-Südtirol, zuständig für den Bereich Produktentwicklung und neue Technologien führte aus, dass sich innovative Industriebetriebe und kleine und mittlere Unternehmen zur Steigerung ihrer Produktivität neue digitale Technologien zunutze machen können.
Von 3-D-Modellen über Computersimulationen bis hin zur virtuellen Realität. Um diese innovativen IT-Lösungen in der Provinz zu fördern, hat IDM Südtirol das Projekt „3DCentral“ initiiert. Durch die erfolgreiche Teilnahme an der Ausschreibung „Interreg CENTRAL EUROPE“ stehen dafür für Südtiroler Betriebe EU-Fördermittel zur Verfügung.
Im Rahmen der Publikumsdiskus­sion wurden Ängste und Sorgen geäußert, aber auch die Notwendigkeit der Digitalisierung betont. Die Diskus­sionsteilnehmer waren sich alle einig, dass es auch Aufgabe der Gewerkschaften ist, bei diesem wichtigen, zukunftsweisenden Thema mitzureden und mitzugestalten, damit auch die soziale Dimension in diesem Rahmen eine wichtige Rolle spielt und die Gewerkschaften ihren Aufgaben gerecht werden können.

Aktuell

ASGB repräsentativste Gewerkschaft
im Industriesektor

Unsere Gewerkschaft ist laut offiziellen Daten des Landesgarantiekomitees die repräsentativste Gewerkschaft im Industriesektor in Südtirol
„Die Tatsache, dass der ASGB gemessen an den Betriebsräten im Industriesektor die stärkste Gewerkschaft in Südtirol ist, ist natürlich äußerst erfreulich. Ausschlaggebend für das Abschneiden bei Wahlen ist immer die Leistung, insofern ist dieser Umstand natürlich auch eine Anerkennung unserer Arbeit in den letzten Jahren. Den Hauptanteil an diesem Resultat haben mit Sicherheit die Fachsekretäre und die Betriebsräte, die sich in den Unternehmen tagtäglich für die Arbeitnehmer einsetzen.“, freut sich Tony Tschenett, über das starke Abschneiden des ASGB.
„Dieses Ergebnis ist auch Ausdruck des Gewichtes, das der ASGB als Gewerkschaftsbund inzwischen innehat. Leider gibt es immer wieder Kräfte mit nationalem Hintergrund, die den ASGB auf lokaler Ebene schwächen und damit auch ein Stück Autonomie aushebeln wollen. In diesem Kontext die Menschen in den Betrieben hinter uns zu wissen, bestätigt uns natürlich sehr in unserer Arbeit. Nichtsdestotrotz würden wir uns wünschen, dass der Status des ASGB schnellstmöglich geklärt wird, um nicht unnötige Energie in Unsicherheit über unsere Zukunft zu verschwenden. Dass die konföderierten Gewerkschaftsbünde bei den Betriebsratswahlen weit abgeschlagen hinter uns liegen, verleiht uns unserer Meinung nach genug Legitimität auch weiterhin gleichberechtigt die Interessen der Südtiroler Arbeitnehmerschaft zu vertreten.“, zeigt sich Tschenett überzeugt.
Betriebsratswahlen 2016
Gewerkschaft Erhaltene Stimmen Betriebsratsmitglieder
ASGB 2209 78
CISL 1528 62
CGIL 825 37
UIL 615 24
ORSA 128 1
UGL 45 1
FAISA GISAL 1