Aktuell

Der ASGB unterstützt die Forderung
der Verbraucherzentrale Südtirol nach Gratisstrom

Der ASGB teilt vollinhaltlich die Forderung der Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) nach 300 kWh Gratisstrom jährlich für alle Bürger.

„Aktueller denn je ist die Forderung der VZS nach Gratisstrom für die Bürger. Dass Art. 13 des Autonomiestatutes ausdrücklich die Möglichkeit vorsieht durch Landesgesetz Verbrauchergruppen festzusetzen, die Nutznießer des Gratisstroms der Konzessionsinhaber an die Provinz sein können, unterstreicht, dass die Forderung der Verbraucherzentrale legitim ist. Es ist hinlänglich bekannt, dass auch in Südtirol viele Haushalte Probleme haben, über die Runden zu kommen. Der Gratisstrom wäre mit Sicherheit eine erhebliche Entlastung für die Verbraucher.“, ist der Vorsitzende des ASGB Tony Tschenett überzeugt.
Tschenett führt weiter aus, dass „zukünftig mit erhöhten Strompreisen zu rechnen sein wird, die hauptsächlich die Geringverbraucher und Stromsparer treffen werden, also genau jene Schicht, die aus finanziellen oder ökologischen Gründen sparsam mit den Ressourcen umgehen. Deshalb richtet der ASGB ganz klar die Forderung an das Land, den Vorschlag der Verbraucherzentrale zu prüfen und den Gratisstrom an die Verbraucher weiterzugeben. Unerklärlich ist in diesem Kontext die Tatsache, dass Florian Zerzer, Leiter der Arbeitsgruppe für Gratisstrom, davon spricht, den Gratisstrom an wenige Großabnehmer zu verteilen. Dies widerspricht absolut unserem Verständnis von gerechter Vergabe. Nutznießer müssen in erster Linie die Privathaushalte sein – diese Forderung richten wir absolut unmissverständlich an die Politik.“

Aktuell

Der digitale Wandel und
die Auswirkungen auf die Arbeitnehmer

Kürzlich fand auf der Haselburg in Bozen eine Tagung des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes, ASGB, zum Thema „Der digitale Wandel und die Auswirkungen auf die Arbeitnehmer statt“. Dabei kam man zum Schluss, dass die zunehmende Digitalisierung die Arbeit im Generellen verändern wird.
Karin Zimmermann Mitarbeiterin des Österreichischen Gewerkschaftsbundes ÖGB und Expertin auf diesem Gebiet führte aus, dass die Digitalisierung die Lebens- und Arbeitswelt maßgeblich verändern wird. „Besonders das Tempo und die Gleichzeitigkeit der Veränderung in allen Branchen stellt uns vor große Herausforderungen, so Zimmermann, „Wir brauchen deshalb einen Diskurs weg von technischen Möglichkeiten hin zu gesellschaftlichen Prioritäten für den technologischen Wandel. Für Gewerkschaften stellen sich vor allem die Fragen nach der Finanzierung und Gestaltung des Sozialstaats, der Organisation der neuen Arbeitsformen und die zukünftige gerechte Verteilung des Wohlstand und der Arbeit.
Eine große Herausforderung ist auch die Verhinderung einer Kluft zwischen den Gewinnern und Verlierern der Digitalisierung, so Zimmermann.

Paul Mairl von der GKN Sinter Metals, Verantwortlicher für den Bau eines Vorzeigewerkes im Sinne der Industrie 4.0 in Sand in Taufers, schilderte den digitalen Wandel aus der Sicht seines Konzernes. Mairl referierte über die Chancen und Risiken und betonte, dass es für die Betriebe unerlässlich ist, sich weiterzuentwickeln um auch für unvorhersehbare Ereignisse gerüstet zu sein. Es wird einen Wandel der Arbeitsanforderungen hin zu veränderten fachlichen Qualifikationsanforderungen, erhöhter Fähigkeiten zur Selbstorganisation der Mitarbeiter und mehr Fort- und Weiterbildung brauchen, was zu qualitativ besseren Arbeitsplätzen führen wird, so Mairl.

Josef Ziernhöld von der IDM-Südtirol, zuständig für den Bereich Produktentwicklung und neue Technologien führte aus, dass sich innovative Industriebetriebe und kleine und mittlere Unternehmen zur Steigerung ihrer Produktivität neue digitale Technologien zunutze machen können.
Von 3-D-Modellen über Computersimulationen bis hin zur virtuellen Realität. Um diese innovativen IT-Lösungen in der Provinz zu fördern, hat IDM Südtirol das Projekt „3DCentral“ initiiert. Durch die erfolgreiche Teilnahme an der Ausschreibung „Interreg CENTRAL EUROPE“ stehen dafür für Südtiroler Betriebe EU-Fördermittel zur Verfügung.
Im Rahmen der Publikumsdiskus­sion wurden Ängste und Sorgen geäußert, aber auch die Notwendigkeit der Digitalisierung betont. Die Diskus­sionsteilnehmer waren sich alle einig, dass es auch Aufgabe der Gewerkschaften ist, bei diesem wichtigen, zukunftsweisenden Thema mitzureden und mitzugestalten, damit auch die soziale Dimension in diesem Rahmen eine wichtige Rolle spielt und die Gewerkschaften ihren Aufgaben gerecht werden können.