Transport & Verkehr
SCHWIERIGE SITUATION IM ÖFFENTLICHEN NAHVERKEHR

ASGB fordert von der Politik mehr Engagement

Seit Bekanntwerden der Ausschreibung der Konzessionen im öffentlichen Nahverkehr bzw. Neuvergabe mittels Dienstleistungsverträgen herrscht große Unsicherheit in diesen Betrieben und noch größere bei den Angestellten dieses Sektors.
Die derzeitigen Konflikte, ausgetragen zwischen der Landesregierung und Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs, vor allem im Bussektor außerstädtischer Linien, sorgen für Unruhe auch unter den Angestellten.
Die Verantwortung, zunehmendes Verkehrsaufkommen, zunehmende Benutzerzahlen und vor allem schlechte Besoldung, sind Angelegenheiten die derzeit eine völlig nebensächliche Rolle spielen. Wie auch aus den Medien zu entnehmen, konzentrieren sich die Unternehmen derzeit nur in eigener Sache, sprich mit der Vorbereitung und Rüstung für die Zukunft. Zudem werden sogar in Turnussen die Arbeitszeiten, Lenkzeiten und Dienstzeiten erhöht um somit ökonomisch das Maximum bis zur erwähnten Ausschreibung herausholen zu können.
Aktuelle bedauernswerte Folge dabei ist, dass viele diesen Job aufgeben und andere eingestellt werden, die einerseits maßlos überfordert sind und anderseits auch nicht die vorgegebenen Voraussetzungen erfüllen. Ich denke dabei an Berufserfahrung, Zweisprachigkeit, Qualität usw. Und die Politik reagiert darauf bis heute überhaupt nicht.
Wenn die Landesregierung bisher in Äußerungen Qualität bzw. Qualitätserhöhung forderte, war dies eine vom ASGB voll zu unterstützende Maßnahme. Allerdings ist derzeitig bedauernswerte Weise eine andere Situation erkennbar.
Vor allem die SAD ist leider mit anderen internen Problemen beschäftigt. Bis zu deren Klärung (z.B. mit Amt für Mobilität) ergeben sich nur geringfügige Verhandlungsspielräume sei es ökonomischer und normativer Art.
Dieselbe Situation betrifft die SASA und LIBUS.
Die derzeitige Aufgabe der Gewerkschaften und Betriebsräte beschränkt sich großteils auf Erhalt des Erreichten und der Kampf um die humanen Arbeitsverhältnisse.
Der ASGB fordert schon seit geraumer Zeit die Landesregierung auf, Richtlinien bzgl. Verbesserung der Arbeitsverhältnisse zu fördern. Wo ist der Garant Landesrat Mussner, der versprochen hat mit den Gewerkschaften und Unternehmerverbänden einen Verhandlungstisch einzurichten und somit ein regionales Zusatzabkommen im öffentlichen Nahverkehr zu erreichen? Ein solches Abkommen könnte auch bei der Vergabe der Dienstleistungsverträge interessant sein und zwangsläufig Anwendung finden.

Transport & Verkehr

Erneuerung des Kollektivertrages der Seilbahnbediensteten

Der mit 13. April 2016 unterzeichnete neue Kollektivvertrag sieht zuzüglich der geringfügigen normativen Erneuerungen auch finanzielle Anpassungen vor. Berechnet auf die 4. Gehaltsebene, wird der Grundlohn auf drei Erhöhungen aufgeteilt (01. Dezember 2016 - 18 Euro mit 01. Dezember 2017 20 Euro und mit 01. Dezember 2018 von 33 Euro - insgesamt 71 Euro).
Zudem ist vorgesehen, dass vom Betrieb mit 01. Juni 2016 monatlich zehn Euro im Sanitätsfonds FONTUR für die Angestellten mit unbefristeten Arbeitsvertrag einbezahlt werden. Dieser erwähnte Betrag von zehn Euro sollte mit 01. Januar 2017 in einem territorialen Sanitätsfonds einbezahlt werden können, wozu derzeit zwischen Unternehmerverband, Verband der Seilbahnunternehmer in Südtirol und den zuständigen Gewerkschaften die Verhandlungen laufen und demnächst abgeschlossen sein müssten. Der Angestellte erhält somit die Wahlmöglichkeit zwischen dem nationale Sanitätsfonds FONTUR oder dem im Abkommen festgehaltenen territorialen Gesundheitsfonds (derzeit bestes Angebot von Raiffeisen MUTUAL HELP).Die Unternehmen werden nach Abschluss der erwähnten Verhandlungen die Angestellten mit unbefristeten Arbeitsverträgen umgehend über diese Möglichkeit informieren.