Verbrauchertelegramm

Kontrolle der jährlichen Kosten des Kontokorrents

Seitdem die Zinsen in den Keller gefallen und die Spesen in den Himmel gewachsen sind, lohnt es sich, die Kontokorrentkosten, möglichst bei den trimestralen Abrechnungen, mindestens aber bei den jährlichen Staffelrechnungen zu überprüfen. Damit der Überblick leichter gelingt, bediene man sich der von der Verbraucherzentrale erarbeiteten Tabelle:
www.verbraucherzentrale.it/download/11v11d17000.doc. Diese führt alle Posten der Kontokorrentspesen einzeln auf. Die einzelnen Posten sucht man aus den Bankbelegen heraus oder erfragt sie bei der Bank. Das wiederum kostet zwar Zeit und Mühe, hilft unterm Strich aber sparen.

Handwerk
Die Lohnsituation im Südtiroler Handwerk

ASGB fordert Ausbau der lokalen Vertragsverhandlungen

Kürzlich fand am Sitz des ASGB in Bozen eine Pressekonferenz zur prekären Lohnsituation im Südtiroler Handwerk statt; 1.288 Euro Brutto beträgt ein durchschnittlicher Monatlohn eines qualifizierten Arbeiters in diesem Sektor, in welchem ca. 16.000 Lohnabhängige beschäftigt sind.
In einem entsprechenden Schreiben fordert der ASGB den Handwerkerband, die Südtiroler Handwerksvereinigung und den Handels- und Dienstleistungsverband auf, die längst fälligen Verhandlungen für lokale Zusatzverträge aufzunehmen. Wir drucken das Schreiben nachstehend vollinhaltlich ab:
Vertragsverhandlungen für die Beschäftigten im Südtiroler Handwerk
Das Südtiroler Handwerk ist weit bekannt für seine hohe Qualität und stellt im Wirtschaftssystem Südtirols eine tragende Säule dar. Dies ist sicher das Verdienst der langen handwerklichen Tradition in Südtirol, ist aber ebenso das Verdienst der in diesem Sektor ca. 16.000 lohnabhängig Beschäftigten.
Allerdings ist die Lohnsituation für die Beschäftigten im Handwerkssektor allarmierend. Die aktuellen Bruttolöhne, der durchschnittliche Bruttolohn des qualifizierten Arbeiters beträgt 1.288,- Euro Brutto, reichen in keiner Weise aus, die hohen Lebenshaltungskosten in Südtirol zu bewältigen und sind daher nicht mehr vertretbar.
Nettolöhne von knapp über oder teilweise sogar unter 1.000,- Euro für qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind eine unwürdige Realität für das Wohlstandsland Südtirol.
Die Auftragslage für das Handwerk hat auch etwas mit der Kaufkraft der Bevölkerung im Lande zu tun. Höhere Löhne sind nicht nur als Kosten, sondern auch als Investition in die heimische Wirtschaft zu sehen. Die Krise kann nur begrenzt als Grund für die ablehnende Haltung der Arbeitgeberverbände gelten, da nicht alle Bereiche gleich stark davon betroffen sind und es auch in wirtschaftlichen besseren Zeiten oft Widerstand gegen die Forderungen der Gewerkschaften gegeben hat.
Daher fordert der ASGB von den Südtiroler Arbeitgeberverbänden:
die sofortige Aufnahme der Verhandlungen auf lokaler Ebene für die abgelaufenen Zusatzkollektivverträge
die Einführung von Landeszusatzverträgen auch für jene zahlreichen Handwerksbereiche, in denen in Südtirol bislang nur die nationalen Kollektivverträge mit denselben Löhnen für das gesamte Staatsgebiet Gültigkeit haben
Wir sind überzeugt, dass eine angemessene Entlohnung ebenso ein Qualitätszeichen für einen Wirtschaftssektor sein muss wie die dort geleistete Arbeit! In diesem Sinne ersuchen wir um eine baldige Einladung zur Aufnahme der Vertragsverhandlungen."
Das Schreiben wurde von den Fachgewerkschaften Metall, Bau-Holz, Wildbachverbauung, Nahrungsmittel, Druck & Papier, Textil & Bekleidung, Transport und Verkehr im ASGB unterzeichnet.
Ein alter Handwerksspruch besagt: Wo frommer Sinn und rege Hand, da hat die Armut nicht Bestand!
Leider ist dieser Spruch für die Beschäftigten des Südtiroler Handwerks heute nicht mehr gültig.