Aktuell

Hoher Besuch aus Russland

Von 05. Juni bis 09. Juni 2017 war eine russische Delegation der Metallgewerkschaft MMWU zu Besuch beim ASGB in Bozen. Der Kontakt besteht bereits seit 25 Jahren und es finden mehr oder weniger regelmäßige Treffen statt.
v.l.n.r. Irina und Alexey Bezymyannykh, Tony Tschenett, Priska Auer, Alexander und Marina Kulagin, Alexander Oberkofler, Alexander Piras und Alexandra Egger
Die Metallgewerkschaft MMWU hat 440.000 Mitglieder und 240.000 eingeschriebene Rentner und ist in 53 von 85 russischen Regionen vertreten.
Intensive Gespräche förderten zu Tage, dass die Probleme mit denen die Gewerkschaften in Südtirol bzw. Italien und Russland zu kämpfen haben, gar nicht so unterschiedlich sind: Mitgliederrückgang, Arbeitslosigkeit, niedrige Löhne und die Ungewissheit der digitalen Wende sind wohl globale Herausforderungen, mit denen sich die Gewerkschaften weltweit beschäftigen müssen.
Weiters beklagt der Präsident der MMWU, Alexey Bezymyannykh, die große chinesische Konkurrenz auf dem Weltmarkt der Stahlindustrie, die den Markt mit Billigstahl überschwemmt. Von den 1,2 Milliarden geförderten Tonnen jährlich, kommen inzwischen 800 Millionen aus China. Diesbezüglich haben sich die Verhältnisse ganz klar zu Lasten Russlands gewandelt.
Gewerkschaftliche Bildung wird in Russland besonders groß geschrieben: es gibt eine Gewerkschaftsschule, in der jährlich 200 junge Gewerkschafter ausgebildet werden. Sieben der derzeitigen Vorsitzenden der verschiedenen russischen Gewerkschaften haben selbst diese Ausbildung genossen. Zusätzlich gibt es in Moskau und in St. Petersburg eine Akademie der Arbeit.
Natürlich wollten wir unseren Gästen aus Russland, die in Mailand gelandet und dort von Priska Auer in Empfang genommen worden sind, auch unser Land näher bringen. Deshalb wurde auf der Fahrt nach Bozen ein Boxenstopp mit Mittagessen und einem anschließenden Spaziergang in Lazise am Gardasee eingelegt. Am nächsten Tag stand ein Treffen mit Tony Tschenett auf dem Programm, zu dessen Anlass ausführlich über die aktuelle Lage in Russland, Italien und Südtirol gesprochen wurde. Anschließend begleiteten Priska Auer, Alex Piras und Alex Oberkofler die Gäste zu den Gärten von Schloss Trauttmansdorff mit anschließendem Mittagessen, gefolgt von einem Stadtbummel in Meran und einem Abendessen in Kaltern am See.
Am 7. Juni begleitete die Jugendsekretärin Alexandra Egger die russische Delegation unter sachkundiger Führung ihrer Schwester Evelyn zur Stadtbesichtigung und zum Flanieren nach Venedig.
Am darauffolgenden Tag hat Priska Auer eine Dolomitenrundfahrt organisiert, die Gäste waren von der Südtiroler Natur begeistert. Der Abend fand bei einem gemeinsamen Essen mit Tony Tschenett seinen Ausklang. Am nächsten Tag sind unsere russischen Freunde wieder abgereist.
Internationale Gewerkschaftstreffen bestätigen uns immer wieder wie wichtig globale Vernetzung ist. Wir werden unsere Freundschaft sicherlich weiter pflegen.

Verbrauchertelegramm

Arsen und … Vollkornreis

Arsen kommt natürlicherweise in der Erdkruste vor. Durch natürliche, aber auch menschengemachte Prozesse gelangt es in die Böden sowie in das Grund- und Oberflächenwasser. In bestimmten Regionen, beispielsweise in Bangladesch, ist das Wasser stark mit Arsen belastet. Anorganische Arsenverbindungen gelten als krebsauslösend für den Menschen. Zudem können sie Haut, Gefäße und Nerven schädigen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern. Die Reispflanze nimmt Arsen in stärkerem Ausmaß als andere Pflanzen über die Wurzeln aus der Erde und dem Wasser auf, und dieses lagert sich dann unter anderem in den Randschichten der Reiskörner ab. Auf diesem Grund schneiden die untersuchten Vollkornreisproben im Test deutlich schlechter ab als die Proben von weißem Langkorn- und Basmatireis. Laut Öko-Test enthalten sechs von sieben untersuchten Vollkornreisproben Arsen „in stark erhöhter Menge“. Bei den untersuchten Proben handelt es sich nicht nur um Reis aus asiatischen, sondern auch aus europäischen Ländern wie Italien, Spanien und Frankreich.
Die Verbraucherzentrale Südtirol empfiehlt eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung. Da vor allem Reis höhere Arsen-Gehalte aufweist, ist es sinnvoll, auch andere Getreideprodukte auf der Basis von Weizen, Roggen, Hafer, Dinkel, Gerste, Hirse, Mais, Buchweizen, Quinoa, Amaranth oder aber Kartoffeln zu essen. Produkte wie Reiswaffeln und Reisgetränke können gelegentlich verzehrt werden, sollten aber nicht täglich auf dem Speiseplan stehen, schon gar nicht für Kleinkinder.