Aktuell

ASGB zum Tag der Frau 2023

Traditionell nimmt der ASGB zum Tag der Frau am 8. März Stellung. Der ASGB begeht den diesjährigen Tag der Frau unter dem Motto: „Gleiche Rechte, gleiche Entlohnung, gleiche Chancen“. Anlässlich dieses Tages forderte der ASGB eine gerechtere Gesellschaft, in der Frauen nicht länger benachteiligt werden.
Die COVID-19-Pandemie hat die bestehenden Ungleichheiten in der Gesellschaft verstärkt, und Frauen sind davon besonders betroffen. Sie leisten den Großteil der unterbezahlten Care-Arbeit und sind überdurchschnittlich häufig von Arbeitsplatzverlust und Kurzarbeit betroffen. Hinzu kommt der Gender Pay Gap, der in Südtirol bei 17 Prozent liegt. Das bedeutet, dass Frauen für die gleiche Arbeit im Durchschnitt 17 Prozent weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Diese Ungleichheit muss dringend behoben werden.
Priska Auer, Leitungsausschussmitglied des ASGB, betont: „Frauen sind unverzichtbar für die Wirtschaft und Gesellschaft. Sie bringen ihre Fähigkeiten und Kompetenzen in die Arbeitswelt ein und leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Entwicklung unserer Gesellschaft. Es ist an der Zeit, dass Frauen für ihre Arbeit und ihr Engagement auch angemessen entlohnt werden und gleiche Chancen erhalten, um ihre Karrieren voranzutreiben.“
Der ASGB fordert die Unternehmen in Südtirol auf, sich für Lohngerechtigkeit und gleiche Chancen einzusetzen und transparente Gehaltsstrukturen zu schaffen. Außerdem müssen Frauen gestärkt werden, damit sie ihre Karrieren ohne Benachteiligung vorantreiben können. Dies kann beispielsweise durch gezielte Fördermaßnahmen und die Beseitigung von Barrieren und Vorurteilen erreicht werden.
Ein weiteres drängendes Thema ist die Gewalt an Frauen. Es ist erschreckend, wie viele Frauen in Südtirol Opfer von Gewalt werden. Der ASGB fordert daher eine konsequente Strafverfolgung und eine Stärkung der Opferrechte. Auch müssen Präventionsmaßnahmen verstärkt werden, um Gewalt gegen Frauen zu verhindern.
Priska Auer betont: „Gewalt gegen Frauen ist nicht nur ein individuelles, sondern auch ein gesellschaftliches Problem. Wir müssen alle zusammenarbeiten, um Gewalt gegen Frauen zu verhindern und zu bekämpfen.“
Zum Tag der Frau fordert der ASGB die Politik und die Gesellschaft auf, sich für ein Milieu ohne Diskriminierung und Gewalt einzusetzen. Frauen müssen die gleichen Rechte und Chancen wie Männer haben, um ihre Potenziale voll entfalten zu können. Der ASGB setzt sich dafür ein, dass diese Vision Wirklichkeit wird und ruft alle dazu auf, sich dieser Forderung anzuschließen.

ASGB-Jugend
Prekäre Arbeitsform auf dem Vormarsch

Bedenklicher Anstieg von Arbeit auf Abruf in Südtirol

Die Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt hat in ihren neuesten Arbeitsmarktnews berichtet, dass die Arbeit auf Abruf in Südtirol stark angestiegen ist. Im Jahr 2022 erreichte sie mit 7.052 Personen ihren Höchststand seit 2012. Diese Zahlen beunruhigen die ASGB-Jugend zutiefst.
Nadine Lea Putzer, Sekretärin der ­ASGB-Jugend, äußert sich besorgt über die steigende Zahl von Beschäftigten auf Abruf in Südtirol. Sie betont, dass die Unvorhersehbarkeit der Arbeitszeiten und die damit verbundene Schwierigkeit bei der Planung von Privat- und Familienleben die Arbeit auf Abruf zu einer prekären Arbeitsform machen. Doch noch besorgnis­erregender sei, dass für die Hälfte der Beschäftigten auf Abruf diese Vertragsform eine Neben- oder Zweitbeschäftigung darstellt. Dies zeige, dass der Arbeitsmarkt in Südtirol immer noch von zu niedrigen Löhnen geprägt ist, die es vielen Arbeitnehmern schwer machen, ein ausreichendes Einkommen zu erzielen.
Es sei wichtig, dass Arbeitgeber und politische Entscheidungsträger sich dieser Herausforderung stellen und Maßnahmen ergreifen, um Beschäftigten eine angemessene Bezahlung und soziale Absicherung zu gewährleisten. Denn nur so können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Südtirol ein Leben in Würde führen und ihre Grundbedürfnisse decken.