ASGB-Jugend
Prekäre Arbeitsform auf dem Vormarsch

Bedenklicher Anstieg von Arbeit auf Abruf in Südtirol

Die Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt hat in ihren neuesten Arbeitsmarktnews berichtet, dass die Arbeit auf Abruf in Südtirol stark angestiegen ist. Im Jahr 2022 erreichte sie mit 7.052 Personen ihren Höchststand seit 2012. Diese Zahlen beunruhigen die ASGB-Jugend zutiefst.
Nadine Lea Putzer, Sekretärin der ­ASGB-Jugend, äußert sich besorgt über die steigende Zahl von Beschäftigten auf Abruf in Südtirol. Sie betont, dass die Unvorhersehbarkeit der Arbeitszeiten und die damit verbundene Schwierigkeit bei der Planung von Privat- und Familienleben die Arbeit auf Abruf zu einer prekären Arbeitsform machen. Doch noch besorgnis­erregender sei, dass für die Hälfte der Beschäftigten auf Abruf diese Vertragsform eine Neben- oder Zweitbeschäftigung darstellt. Dies zeige, dass der Arbeitsmarkt in Südtirol immer noch von zu niedrigen Löhnen geprägt ist, die es vielen Arbeitnehmern schwer machen, ein ausreichendes Einkommen zu erzielen.
Es sei wichtig, dass Arbeitgeber und politische Entscheidungsträger sich dieser Herausforderung stellen und Maßnahmen ergreifen, um Beschäftigten eine angemessene Bezahlung und soziale Absicherung zu gewährleisten. Denn nur so können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Südtirol ein Leben in Würde führen und ihre Grundbedürfnisse decken.

ASGB-Jugend
ASGB-Jugend und SJR

Erstes offizielles Kennenlernen

Eine Delegation der ASGB-Jugend traf sich kürzlich mit dem Geschäftsführer Matteo Graiff und der Vorsitzenden Tanja Rainer des Südtiroler Jugendrings (SJR) zum ersten offiziellen Kennenlernen. Nach einer Vorstellung des SJR und dessen Ziele durch Tanja Rainer, hatten auch die Vertreter der ASGB-Jugend die Gelegenheit, ihre Anliegen und Projekte vorzustellen.
Diskutiert wurden dabei insbesondere die Themen Arbeitsrecht, Gewerkschaft, Steuerrecht, Patronat, Wohnen und Arbeit ab 14 Jahren. Ein wichtiges zukünftiges Projekt der ASGB-Jugend, das im Rahmen des Treffens vorgestellt wurde, ist eine faltbare Informationsbroschüre, deren Inhalte noch genau definiert werden müssen. Sie soll als Leitfaden für die Jugend fungieren dabei ein breites Spektrum abdecken. Besonders das Thema Wohnen nahm im Kennenlerngespräch viel Platz ein, da junge Menschen sich aus eigener Kraft nur schwer bis kaum Wohnraum kaufen oder mieten können. Doch auch das Thema Arbeit ab 14 Jahren wurde diskutiert, wobei die ASGB-Jugend hierbei vor einer möglichen Ausnützung junger Menschen warnte. Sie schlug vor, klare Spielregeln und Strafen bei Verstößen einzuführen, um ausbeuterische Arbeitsbedingungen zu verhindern.
Insgesamt war das Treffen zwischen ASGB-Jugend und SJR ein erster wichtiger Schritt, um gemeinsam Projekte anzustoßen und sich für die Belange der Jugend in Südtirol einzusetzen.