ASGB Rentner
Die Meinung der ASGB-Rentner

Politiker sind gefordert

In der ersten Sitzung des neuen Arbeitsjahres hat sich der Vorstand der ASGB-Rentner mit der Bestimmung des eigenen Standorts auseinandergesetzt und mit der Frage beschäftigt, welche Schwerpunkte für die zukünftige Arbeit zu setzen sind.
Übereinstimmend wurde festgehalten, dass es wichtig ist, das Selbstwertgefühl der Senioren zu stärken, da gerade sie zum heutigen Wohlstand wesentlich beigetragen haben.
Zu Unrecht wird der alte Mensch von der Gesellschaft allgemein als Belastung angesehen, während der Beitrag der Senioren*innen für die Gesellschaft von elementarer Bedeutung ist.
Senioren*innen stellen nämlich eine wichtige Verbrauchergruppe dar, sind ein nicht mehr wegzudenkender Wirtschaftsfaktor, sie schaffen Arbeitsplätze und leisten durch ihre Erfahrung wertvolle Dienste in den Familien und im Ehrenamt.
Nicht zuletzt sind sie eine der größten Wählergruppen und zahlen Steuern auf ihre Renten.
Wir Rentner*innen dürfen aber nicht zur stummen Masse verkommen, wir müssen unseren Anliegen eine Stimme verleihen und uns selbst für die Durchsetzung unserer Forderungen einsetzen. Das können wir aber nicht als Einzelner, sondern nur als Gruppe.
In unserer rasch sich wandelnden Gesellschaft, die von zunehmendem Individualismus geprägt ist, haben Werte wie Solidarität immer mehr an Bedeutung verloren. Umso wichtiger ist es, dass wir Rentner füreinander einstehen, um ein Altern in Würde zu ermöglichen, aber auch um die heutigen sozialen Standards für die nächst folgenden Generationen zu erhalten.
In solidarischem Miteinander mit den jüngeren Generationen unterstützen wir mit Nachdruck die Forderungen der öffentlich Bediensteten nach Anpassung ihrer Löhne, um den immensen Kaufkraftverlust wettzumachen. Vordergründig nehmen wir aber auch mit großer Sorge zur Kenntnis, dass die Bereitschaft, einen sozialen Beruf zu ergreifen, rückläufig ist, obwohl der Bedarf auf Grund der demographischen Entwicklung ständig zunimmt. Zurückzuführen ist diese Situation darauf, dass das Verhältnis von Verantwortung, Belastung und wirtschaftlicher Behandlung nicht stimmt.
Es liegt an unseren gewählten Volksvertretern endlich sozial­politisch und lösungsorientiert zu handeln, und die berechtigten Forderungen umzusetzen, um ihrer Verantwortung für den sozialen Frieden in unserem Land gerecht zu werden.
Wir Rentner*innen kämpfen Seite an Seite mit den „Jungen“ und werden nicht müde, die Politiker aufzufordern, den arbeitenden Menschen nicht nur in ihren Reden in den Mittelpunkt zu stellen, sondern die Versprechungen auch tatsächlich umzusetzen. Durch unsere zahlreiche Teilnahme an der Kundgebung zur 1. - Mai – Feier in Völs können wir unsere Stärke und Solidarität kundtun.

ASGB Rentner

Abänderung der Renten durch Inflationsaufwertung

Dank einer in letzter Sekunde eingefügten Abänderung im Haushaltsgesetz 2019 wurde das im Jahr 2013 eingeführte System der Inflationsaufwertung bei den Renten mit neu festgelegten Prozentsätzen für die nächsten drei Jahre weiter festgeschrieben. Die Aufwertung erfolgt gestaffelt je nach Einkommen, welches anhand der Mindestrente des NISF/INPS (Trattamento Minimo) bemessen wird. Je höher das Einkommen ist, desto geringer fällt der Prozentsatz der programmierten Inflation aus, mit welchem die gesamte Rente provisorisch aufgewertet wird. Mit April 2019 erfolgt die Auszahlung der neu festgelegten Renten. Das bedeutet, dass alle Renten, die über einen Bruttobetrag von 1.522 Euro liegen, neu berechnet werden. Der ASGB erachtet die Inflationsauswertung als viel zu gering. Bereits im Herbst letzten Jahres haben wir diesbezüglich bei den Südtiroler Parlamentariern in Rom interveniert und gefordert Maßnahmen zu ergreifen, die den Kaufkraftverlust der Rentner, der vielfach über 10 Prozent beträgt, aufzufangen.