AFI - Lehrlingskalender

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5. Mobbing
Am Arbeitsplatz kommen Menschen zusammen, die eine unterschiedliche Biografie, unterschiedliche Charaktere und unterschiedliche individuelle Wertvorstellungen haben. Die funktionale Hierarchie in einem Betrieb schafft noch zusätzliche Unterscheidungsmerkmale. Die Zusammenarbeit läuft nicht von vornherein immer reibungslos: es kommt zu Missverständnissen oder auch zu persönlichen Auseinandersetzungen. Wichtig ist deshalb, dass der Betrieb eine Kultur der Kooperation und des Vertrauens pflegt, in der die unternehmerischen Ziele klar vermittelt werden, unterschiedliche Köpfe Platz haben und die Leistung der Einzelnen anerkannt und wertgeschätzt wird. Eine schlechte Kommunikationskultur und zwischenmenschliche Konflikte können sich nämlich sehr negativ auf das Betriebsklima, die Motivation und die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter auswirken. Meist handelt es sich um Probleme, die durch schnelles Eingreifen und transparenten Umgang mit Konflikten bzw. durch entsprechende arbeitsorganisatorische Maßnahmen in den Griff zu bekommen sind.
Es kommt jedoch auch vor, dass solche Konflikte sich über einen längeren Zeitraum erstrecken und Mitarbeiter gezielt Opfer von Anfeindungen und Ausgrenzungen werden. In einfachen Worten: Wenn jemand hin und wieder ein bisschen „getratzt“ wird, ist das sicherlich nicht schlimm. Falls ein Kollege ständig (und oft unberechtigter) Kritik ausgesetzt ist und vor allem als Person Formen der Ausgrenzung und Erniedrigung erleiden muss, dann kann das ein Anzeichen dafür sein, dass ein zwischenmenschlicher Konflikt zu einem richtigen „Psychoterror am Arbeitsplatz“ ausartet, den man mit dem englischen Wort Mobbing bezeichnet. Gemobbt werden kann man von Vorgesetzten genauso wie von Kollegen. In krassen Fällen führt Mobbing seitens der Vorgesetzten, aber auch seitens der Arbeitskollegen, zu psychischen Problemen (Angstzustände, Nervosität, psychischen Erkrankungen), in Extremfällen zu Arbeitsunfähigkeit und sogar zum Selbstmord. Mobbingopfer kommen nicht immer allein wieder zurecht, es ist also ratsam, fachkundige Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen.
Bei Bedarf können sich Betroffene an die Gewerkschaften oder auch direkt an den psychologischen Dienst der Sanitätseinheiten oder an freiberufliche Psychologen wenden.

TIPP! Bei Konflikten am Arbeitsplatz diese offen mit den Vorgesetzten oder den Kollegen ansprechen, sich mit Vertrauenspersonen darüber austauschen. Anpassungsfähigkeit ist jedenfalls eine wichtige und hilfreiche Eigenschaft im Arbeitsleben.
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